Charlotte Erdsiek stemmt Berufseinstieg und Masterstudium parallel – und hat gerade deswegen gute Laune. Die Volontärin von ABB und ihre Chefin Beate Höger-Spiegel, Leiterin der externen Kommunikation, über die vermeintliche Doppelbelastung und die großen Chancen eines dualen Berufseinstiegs.
dapr: Frau Höger-Spiegel, sind Sie neidisch auf Ihre Volontärin?
Beate Höger-Spiegel: Wieso sollte ich?
dapr: Frau Erdsiek darf neben dem Volontariat auch ihr Masterstudium machen. Hätten Sie das zu ihrem Einstieg nicht auch gerne getan?
Beate Höger-Spiegel: Das kann man so nicht vergleichen. Unser Studienmodell sah damals anders aus. Ich habe Chemie studiert und nach dem Diplom die Möglichkeit eines Volontariats bei einer chemischen Fachzeitung genutzt. Seitdem bin ich der Kommunikation treu geblieben.
dapr: Warum setzen Sie bei ABB auf die Kombination aus Einstieg plus Studium? Müssen Sie dadurch nicht als Arbeitgeberin Abstriche machen?
Beate Höger-Spiegel: Nein, denn wir haben überlegt, was uns wirklich wichtig ist: Wir wollen unseren Volontären eine sehr gute Ausbildung bieten, die sie fit für den Beruf macht. Dazu gehört für mich, dass sie die passende untermauernde Theorie zur Praxis erhalten, viel von erfahrenen Kommunikatoren lernen und ihr neues Wissen aus den Master-Wochen mit in den Job bringen. Davon profitieren wir ja dann alle. Da nehme ich gerne in Kauf, dass Frau Erdsiek ab und zu mal eine Woche nicht im Büro ist.
dapr: Dabei bleibt es für Sie, Frau Erdsiek, aber ja nicht. Es gibt Pre-Readings, Modularbeiten und die Masterarbeit, die Sie stemmen müssen. Empfinden Sie dies alles als Doppelbelastung?
Charlotte Erdsiek: Natürlich ist es eine zeitliche Belastung und ich muss mich gut organisieren, aber das war eine ganz bewusste Entscheidung von mir. Die Kombination aus Berufserfahrung und Studium ist für mich optimal und eröffnet mir zukünftig tolle Möglichkeiten. Schon während des Bachelor-Studiums habe ich parallel praktische Erfahrungen gesammelt und das hat mich immer sehr motiviert. Jetzt kann ich beides aufeinander abgestimmt absolvieren. So habe ich am Ende des Studiums schon zwei Jahre Berufserfahrung.
dapr: Also lassen sich die Uni-Wochen gut mit dem Job vereinbaren. Wie gehen Sie da konkret vor, damit das klappt?
Charlotte Erdsiek: Die Seminartermine stehen schon sehr frühzeitig fest und sind somit auch in meinem Ausbildungsplan bei ABB mit drin. Dann wissen alle Kollegen Bescheid und berücksichtigen dies auch. Das Studium hat eine hohe Priorität bei ABB.
Beate Höger-Spiegel: Ja, wir erstellen Einsatzpläne für unsere Volontäre, in denen das vermerkt ist. Und da Volontäre ja nie alleine Projekte stemmen, kann sich das jeweilige Team von Anfang an darauf einstellen. In der Zeit bekommt Frau Erdsiek dann auch zum Beispiel keine neuen Aufgaben per E-Mail. Diese Regelung hat bisher immer gut funktioniert.
dapr: Was ist Ihnen denn wichtig, was Frau Erdsiek in diesen Zeiten lernt?
Beate Höger-Spiegel: Charlotte Erdsiek erhält bei uns Einblicke in alle Bereiche der Kommunikation. Diese Themen sollen auch im Master aufgegriffen werden. Also klassische Skills der Medienarbeit, wie Presseinformationen zu texten und gute Headlines zu entwickeln, genauso wie Trends, wo die Reise in der Kommunikationsbranche zukünftig hingeht. Und immer gerne Neues, was wir im Unternehmen noch gar nicht auf dem Schirm haben. Ebenso wichtig finde ich das Teilen von Best-Practice-Beispielen unter den Studenten und durch die Dozenten. Davon kann Frau Erdsiek immer wieder für die eigene Arbeit lernen und ihr Netzwerk erweitern. Und bei der Masterarbeit wünsche ich mir schon einen Bezug zu Themen, die auch ABB beschäftigen.
dapr: Frau Erdsiek, erfüllen Sie Ihrer Chefin den Wunsch?
Charlotte Erdsiek: Sehr gerne. Denn ABB ist neuer Sponsor sowie Namensgeber der Formula-E, also der Rennserie für Formelwagen mit Elektromotoren. Zudem entwickeln wir relevante Technologien im Bereich der Elektromobilität wie zum Beispiel Ladesysteme oder die nötige Ladeinfrastruktur. Das E-Motorsport Sponsoring und das zunehmende Interesse an nachhaltiger Mobilität sind nicht nur für ABB ein spannendes Thema in der Kommunikation. Die Bereiche Sponsoring und E-Mobility im Zusammenhang mit Unternehmenskommunikation bieten sich für eine Masterarbeit sehr an. Wie meine Forschungsfrage konkret aussieht wird sich in den kommenden Wochen in Zusammenarbeit mit meiner Betreuerin der Donau-Universität Krems und meinen Ansprechpartnern bei ABB ergeben.
Beate Höger-Spiegel: Ja, da kann Frau Erdsiek aus dem Vollen schöpfen. Und wir profitieren davon, da das Sponsoring mindestens fünf Jahre geht und wir nach einem Jahr ihre Erkenntnisse für die kommenden Jahre direkt nutzen können. Auch hier passt also wieder das Zusammenspiel.
Infos zum Studium und zu dapr.dual
Berufsbegleitende Masterlehrgänge (MSc): dapr.de/master
Fachrichtungen: „Strategische Kommunikation und PR“, „Digitale Kommunikation“.
4 Semester, 90 ECTS, 10 Module à 5 Tagen (MO bis FR).
Bewerbungen um die verfügbaren Studienplätze sind ganzjährig möglich. Die Zulassung erfolgt innerhalb weniger Wochen.
dapr.dual
Informationen für Bachelor-Studenten/-Absolventen: dapr.de/dual
Informationen für Arbeitgeber: dapr.de/dual-partner
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