Die Treiber der Digitalisierung sind Menschen

Franziska Bluhm ist Dozentin in der dapr-Grundausbildung. Die Diplom-Volkswirtin, Journalistin und Trainerin war unter anderem Chefredakteurin von WirtschaftsWoche Online. Wir haben mit ihr über Ängste und Vorbehalte gegenüber Digitalisierungsprozessen, über die Kommunikation der Zukunft und über Buzzword-Tabu gesprochen.

dapr: Franziska, mit unseren Teilnehmer*innen hast Du mal „Buzzword-Tabu“ gespielt. Was ist das? Und was genau hat das mit digitaler Kommunikation zu tun?

Franziska Bluhm: Bei der Konzeption von Workshops und Seminaren ist mir wichtig, dass die Teilnehmer*innen Inhalte auf möglichst unterschiedlichen Wegen erschließen können – gerade weil ich nicht weiß, ob vor mir visuelle, auditive oder haptische Lerntypen sitzen. In einem Block zur digitalen Kommunikation fand ich einen spielerischen Ansatz passend, das erlernte Wissen noch einmal abzurufen. Und so haben wir Buzzword-Tabu gespielt, eine abgewandelte Version des Spieleklassikers.

dapr: Wie hat sich aus Deiner Sicht die digitale Kommunikation in den letzten Jahren verändert?

Franziska Bluhm: Die Kommunikationskanäle sind vielfältiger geworden und es ist deutlich komplexer geworden, seine Zielgruppen zu erreichen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Digitale Kommunikation heißt mehr denn je: Kommunikation, also zuhören, antworten, reagieren und senden.

dapr: Stichwort „digitale Transformation“: Du giltst ja als digitale Vordenkerin, Stationen Deines Weges wie Chefredakteurin der „Wirtschaftswoche Online“ und Leiterin für digitale Vernetzung bei der Verlagsgruppe Handelsblatt zeugen davon. Wer sind aus Deiner Sicht Treiber der Veränderung?

Franziska Bluhm: Menschen. Menschen, die die digitalen Möglichkeiten erkennen und diese nutzen. Jeder auf seine Weise.

dapr: In Deinem Blog „franziskript“ schreibst du unter dem Titel „Das Testament der Angst“ darüber, dass es auf der einen Seite die „Digitalisierungsbegeisterten“, auf der anderen Seite aber immer noch die „Verweigerer“ gibt. Wie tritt man Deiner Meinung nach am besten diesen Ängsten entgegen, die ja vielfach mit Digitalisierungsprozessen einhergehen?

Franziska Bluhm: Ich finde es wichtig, dass wir erkennen, dass die Vorteile der Digitalisierung nicht von allen uneingeschränkt als Vorteile gesehen werden. Die Digitalisierung verändert unsere Wirtschaft, das Arbeitsleben, ja die gesamte Gesellschaft nachhaltig. Über diese Veränderungen müssen wir sprechen und es gilt, gemeinsam mit allen gesellschaftlichen Gruppen Konzepte zu entwickeln, in diesem Veränderungsprozess möglichst viele Menschen mitzunehmen.

dapr: Was passiert, wenn Unternehmen zu den „Verweigerern“ gehören? Leisten können sie sich das ja eigentlich nicht mehr, oder?

Franziska Bluhm: Wer sich der Digitalisierung verweigert, wird langfristig verlieren. Auf Kommunikation heruntergebrochen: Wer langfristig seine Kunden erreichen möchte, muss sich mit digitalen Kommunikationswegen auseinandersetzen und diese im Kommunikationsmix berücksichtigen.

dapr: In der zweiten Ausgabe des Düsseldorfer Wirtschaftsmagazins „VIVID“, das Du als Chefredakteurin unterstützt hast, zeichnet Christopher Peterka ein Bild unserer Gesellschaft und unseres Lebens in zehn Jahren. Welches Zukunftsszenario, vor allem mit Blick auf die Kommunikation, hast Du vor Augen?

Franziska Bluhm: Auf Augenhöhe kommunizieren, es dem Kunden bzw. der Zielgruppe so einfach wie möglich machen und die Möglichkeiten von Technologien wie beispielsweise künstlicher Intelligenz gezielt nutzen.

dapr: Liebe Franziska, wir danken Dir für das Interview.

Über Franziska Bluhm

Franziska Bluhm ist Diplom-Volkswirtin, Journalistin und Trainerin mit fast 20jähriger Erfahrung in der digitalen Medienbranche. Sie war Chefredakteurin von WirtschaftsWoche Online, Managerin in der Handelsblatt Media Group und gehört zu den Gründern des ältesten Influencer-Preises in Deutschland, den Goldenen Bloggern. Heute arbeitet sie als selbstständige Beraterin. Ihr Wissen gibt sie in Workshops und Seminaren bei unterschiedlichen Institutionen weiter, so bei der dapr in der Grundausbildung im Modul zu den „Grundlagen der digitalen Kommunikation“.

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